Autoimmunkrankheiten - Die Metapher des inneren Gartens

Veröffentlicht am 16. September 2025 um 19:45

Es war einmal ein Mensch, der einen wunderschönen Garten in sich trug. Dieser Garten war voller Farben, Düfte und lebendiger Pflanzen. Die Bäume gaben Schatten, die Blumen luden Schmetterlinge ein und die Vögel sangen in den Ästen. Doch mit der Zeit begann der Gärtner, Teile dieses Gartens nicht mehr zu beachten. Manche Blumen erschienen ihm „zu wild“, manche Bäume „zu unbequem“. Also versuchte er, sie zu unterdrücken oder zu übersehen.

Der Garten, der eigentlich ein Ort der Harmonie sein wollte, geriet aus dem Gleichgewicht. Die Pflanzen, die einst miteinander tanzten, begannen gegeneinander zu wuchern. Das Wasser, das einst alles nährte, wurde trüb. Es war, als würde der Garten selbst gegen sich arbeiten.

Eines Tages setzte sich der Gärtner hin, erschöpft von seinem eigenen Kampf. Er begann, die Blumen zu betrachten, die er so lange abgelehnt hatte. Stück für Stück lernte er, ihre Schönheit und ihren Sinn zu erkennen. Er hörte zu, anstatt sie zu bekämpfen. Er goss die Erde, sprach mit den Pflanzen und ließ zu, dass jede ihre Rolle im Ganzen erfüllte.

Mit der Zeit verwandelte sich der Garten wieder: Er blühte, nicht weil er perfekt war, sondern weil alles seinen Platz haben durfte – auch das Wilde, das Unangepasste, das Unvollkommene.

Und so erkannte der Gärtner, dass Heilung nicht darin bestand, den Garten zu kontrollieren, sondern ihn zu lieben – so wie er war.